Birgit Meiler-Ahlers


1970 geboren in Wolfratshausen

1977 erstes Pflegepferd und konventioneller Reitunterricht

1989 erstes eigenes Pferd

2000 - 2020 regelmäßige, mehrmals jährliche Teilnahme an Intensivkursen, Spezialseminaren sowie Assistenzen und Praktika bei "Mit Pferden sein..." Sabine und Dan Birmann

2013 - 2020 Mitarbeiterin und Seminarleitung im In- und Ausland bei "Mit Pferden sein..." Sabine und Dan Birmann
seit 2021 selbstständig mit "KLEA – Für Menschen mit Pferd"




Die kleine Birgit läuft neugierig einem frei laufendem Esel bei einem Familienausflug 1972 hinterher.

Eine Begegnung mit Eseln bei einem Familienausflug 1972 entflammte mein damals zweijähriges Kinderherz so nachhaltig, dass diese entbrannte Leidenschaft für Pferde bis heute Einfluss auf mein Leben hat. Als mein Elternhaus einige Jahre später in direkter Nachbarschaft eines Reitvereins erbaut wurde, war der Anziehungskraft des Pferdestalles kaum etwas entgegen zu setzen. Für mich war es wie der Himmel auf Erden, in jeder freien Minute die wenigen Meter zum Stall zu laufen.




Für viele Pferde, ganz besonders die Schulpferde, muss es die Hölle gewesen sein. So denke ich noch heute im Stillen an Bettinka, Carina, Lord, Color, Janosch, Dorian, Robbin, Cyrius und viele andere vor und nach ihnen, deren Namen mir entfallen sind. Pferde, die bis zu 6 Stunden täglich Reitschüler tragen und ertragen mussten und nicht selten massiver psychischer und physischer Gewalt ausgesetzt waren. So war ich häufig nicht nur kindliche Zeugin der Misshandlungen von Pferden, sondern mit der ersten lang ersehnten und ersparten Reitstunde auf dem besten Weg, selbst schuldig zu werden.



Die jugendliche Birgit lehnt sich über den Rücken der Ponystute Mary um deren Fohlen, welches im hohen Gras frisst, Kontakt anzubieten.

Oft denke ich an die kleine Ponystute Mary, welche beim Nachbarn in der Schafherde lebte, ohne Artgenossen. Ich durfte sie ab meinem achten Lebensjahr pflegen und reiten. Mary biss und trat und heute bewundere ich sie für ihren Mut und ihre Stärke. Letztendlich kapitulierte jedoch auch sie. Sie ertrug mich und die Freundinnen, die Kutsche, das Voltigieren, stundenlange Reitausflüge, Dressur- und Springreitversuche. Ich glaube, dass das einzig Richtige, was meine Freundin und ich damals taten, die „mehrmals zufällige Zusammenführung“ der tapferen Mary und des schönen Welsh-Mountain-Hengstes Diego meiner Freundin war. Dieser Verbindung entsprangen zwei Stutfohlen, welche Maries Einsamkeit unter Schafen beendeten. Der Besitzer nahm es gelassen.



Mit der Pubertät wuchsen in mir die Zweifel am konventionellen Umgang mit den Pferden. Das Gefühl, dass Vieles, das gelehrt und kritiklos umgesetzt wurde, nicht richtig, nicht Recht war, wurde immer mehr zur Gewissheit. War das die „Liebe zu Pferden“, von der ich als kleines Mädchen träumte? Was hatte diese Liebe mit Reitabzeichen, Turnierteilnahmen und dem Anreiten junger Pferde einiger Hobbyzüchter im Ort zu tun? Pferde, an die man tunlichst sein Herz nicht hängen sollte, denn sie waren für jemand anderen bestimmt, wenn der Tag X kam und die Pferde verkauft wurden.



Die erwachsene Birgit sitzt auf ihrem noch jungen Haflinger Wallach, während dieser mit erhobenem Kopf und wehender Mähne in die umliegende Landschaft blickt.

Mit dem ersten eigenen Pferd begann eine verzweifelte Suche. Eine Suche nach einer Pferdearbeit, bei der mein Pferd nicht als Befehlsempfänger, sondern als individuelle Persönlichkeit gesehen wird, welche sich in jeder Hinsicht mitteilen darf. Ich wollte mit meinem Pferd sein, ohne Ehrgeiz, Druck, Leistungsgedanken oder Dominanz. Es war ein Weg geprägt von Versuch und Irrtum. Im Jahr 2000 fand ich bei einem Seminar von „Mit Pferden sein…“, was mich bis heute fasziniert und begeistert. Für mich war es ein Schlüssel zu allem, was mir in der Zeit davor im Zusammensein mit den Pferden fehlte. Von da an besuchte ich Tagesseminare, Grundkurse, Intensivkurse und Spezialseminare mit unterschiedlichen Themen.



Birgit hilft einer Pferdebesitzerin beim Führen ihrer aufgeregten Fuchsstute über einen von Weidezaun und Bäumen begrenzten Kiesweg.

Seit dem Jahr 2008 sammelte ich, neben den jährlichen Kursen mit den eigenen Pferden, bei Praktika und Kurs-Assistenzen wichtige Erfahrungen. Dazu gehörte unter anderem die Arbeit mit Hengsten, der Umgang mit traumatisierten Pferden und mit als schwierig angesehenen Pferden, Begleitung und Anleitung bei der Reitgewöhnung und vieles mehr. Von 2013 bis 2020 war ich offizielle Mitarbeiterin von „Mit Pferden sein….“ und als Kursleiterin von Tagesseminaren und Grundlagenkursen unterwegs. In dieser Zeit konnte ich zahlreiche Menschen und deren Pferde bei Kursen in Deutschland, Österreich, Italien, Norwegen, Luxembourg und der Schweiz erleben und kennenlernen.



Birgit führt ihrere Tochter Paula auf Haflinger-Wallach Hobbit während Briard-Hündin Fides nebenher läuft über einen Hügel im ländlichen Dettenschwang.

Im ländlichen Dettenschwang bei Diessen am Ammersee genieße ich mit meiner Familie seit vielen Jahren das Wohnen und Leben in wunderschöner Umgebung. Zu uns gehören unsere beiden Hunde Lea und Juna, unsere Pferde Paco und Girasol und den beiden Wallachen von Freundinnen, Jamil und Amigo.






Portrait des Haflinger-Wallachs Hobbit mit freundlichem Blick und nach vorne gerichteten Ohren.

Hobbit war unser Ältester in der kleinen Herde, ein Haflingerwallach. Geboren im Jahr 1995 hatte er trotz seines Alters nicht an Präsenz und Selbstverständlichkeit verloren. Hobbit begleitete mich seit dem Jahr 2000. Er wurde damals abgegeben, weil seine Toleranzgrenze gegenüber kleineren Kindern und Hunden schnell erreicht war. Er ging unbeirrt seiner Wege, bis zuletzt. Ein liebenswertes Raubein. Er starb 2021 mit 26 Jahren.




Portrait des Mix-Wallachs Paco mit freundlichem Blick und nach vorne gerichteten Ohren.

Mein wunderbarer Paco, ein Quarter-Mix, kam im Jahr 2010 fünfjährig zu mir. Paco war damals vom Vorbesitzer in Beritt gegeben worden, von wo er kastriert, traumatisiert und als unreitbar und schwierig zum Besitzer zurückkam. Ich kaufte dieses außergewöhnliche und liebenswerte Pferd. Ihm habe ich viele Erfahrungen zu verdanken, die meine Arbeit mit den Pferden prägen und bereichern. Heute ist Paco ein absolut zugewandtes Pferd, welches durchaus gerne im Gelände geritten wird.



Portrait der Haflinger-Stute Almrose mit freundlichem Blick und nach vorne gerichteten Ohren.

Unsere Schönheit Almrose wurde 1999 geboren, in der Haflinger-Zucht erfolgreich eingesetzt und danach in einem Schulbetrieb verheizt. Sie ängstigte die Reitschüler durch plötzliches Losschießen und erlitt durch das Laufen an der Longe einen Sehnenschaden. Krank und somit unbrauchbar für die Arbeit sollte Almrose den Schulbetrieb verlassen. Pferdefreunde übernahmen Almrose und alle Kosten ihrer Heilung. Seit 2015 war sie Teil unserer Familie und bezauberte mit ihrem freundlichen Wesen. Sie starb 2022 mit 23 Jahren.



Portrait der jungen, noch nicht ganz weiß gewordenen Lipizzaner-Schimmelstute Clea, wie sie sanft und aufmerksam in Richtung Weide blickt.

Schmerzlich vermissen wir unsere wunderschöne, zärtliche und kämpferische Lippizzanerstute Clea. Drei Jahre wartete und hoffte meine Tochter Marysola, bis die von ihr so heiß geliebte Stute endlich in ihre Hände abgegeben wurde. Fünf ganze glückliche Monate nur durften die beiden miteinander verbringen. Clea erkrankte plötzlich schwer und verstarb zwei Wochen später im Alter von nur 9 Jahren. In unseren Herzen bleibt Clea weiterhin, als Namensgeberin und Inspiration für meine Arbeit.





Durch eine zufällige Begegnung zog diese wunderbare, damals zweieinhalb-jährige PRE Stute in unsere Herzen und im Mai 2022 in unseren Stall ein. Girasol, die Stute meiner Tochter Marysola. Es ist pure Freude, dieser frechen, starken, cleveren und witzigen Stute beim Erwachsen-werden zuzusehen. Ein psychisch heiles Pferd, welches ein langes und glückliches Pferdeleben leben soll.